Tele-Notarzt

Ein Tele-Notarzt behandelt einen medizinischen Notfall per Telemedizin und unabhängig davon, wo der Notfall sich ereignet, also auch auf einem Schiff, einer Offshore-Plattform oder in Rahmen des landbasierten Rettungswesens. Es hat sich aber eingebürgert, dass der Betriff Tele-Notarzt mit dem landbasierten Rettungswesen assoziiert ist. GHC verwendet diesen Begriff im allgemeineren Sinne.

Das therapiefreie Intervall – Die Hilfsfrist

Was ist das Problem? Ein Notfall: Jede Sekunde zählt! Im deutschen Rettungswesen finden jährlich etwa 17 Mio Einsätze statt, darunter etwa 2 Mio mit NEF, 5,2 Mio mit RTW und 5,4 Mio mit KTW. Die Zeitspanne zwischen dem Eintreten des Notfalls und der Erstversorgung durch den Rettungsdienst beeinflußt entscheidend die Wirksamkeit der Behandlung (therapiefreies Intervall). Bei Eintreffzeiten bis zu 20 Minuten beträgt die Überlebensrate 60%, ist der Rettungsdienst bereits nach 5 Minuten da, dann steigt sie auf 85% (vgl. Koch; Puhan [1992]). Jede Verkürzung der Hilfsfrist läßt die Kosten progressiv ansteigen: Eine Halbierung der Eintreffzeit vervierfacht die Kosten (vgl. Riediger [1985])

In ca. 58% aller Notfalleinsätze ist ein Notarzt an der direkten Versorgung des Patienten beteiligt. Der Notarzt trifft in den meisten Fällen erst nach dem Rettungswagen am Einsatzort ein. In ca. 15% der Fälle ergibt sich so eine Verzögerung von mehr als 10 Min. Bei der Nachforderung von Notärzten zum Einsatzort verlängert sich diese Verzögerung auf bis zu 30 Min. In dieser Zeit sind die Rettungssanitäter bisher auf sich allein gestellt. Dies ist nur eins der Probleme im täglichen Betrieb des Rettungsdienstes.

Quelle: gbe-bund-01

RescueLink hilft!

RescueLink hilft, das therapiefreie Intervall zu schließen! Es ermöglicht bereits beim Eintreffen des Notrufes den live Kontakt des Notarztes zum RTW und die Behandlung des Patienten am Einsatzort wird vom Beginn an vom Tele-Notarzt angeleitet und überwacht. Die zeitliche Behandlungslücke bei der Notfallversorgung wird so effektiv geschlossen. Während des Transports des Patienten werden alle aktuellen Vitaldaten des Patienten live übertragen, der Tele-Notarzt nimmt über RescueLink Kontakt zu einem auf den Fall spezialisierten Krankenhaus auf. Das Notfall-Team im Krankenhaus ist so optimal auf den eintreffenden Patienten vorbereitet.

Laut dem Ergebnisbericht des GBA zum 3jährigen Pilotprojekt TNA Bayern, bei dem RescueLink bei mehr als 650 Notfällen eingesetzt wurde, konnte das therapiefreie Intervall auf durchschnittlich 1 Minute und 49 Sekunden verkürzt werden, was die Überlebenschance des Patienten erheblich steigerte.

Quelle: Ergebnisbericht GBA TNA Bayern

Wo ist der Tele-Notarzt?

Falls Sie ein TNA-Projekt planen und den Tele-Notarzt-Service nicht bzw. noch nicht implementiert haben, können Sie auf unseren Telemedizin-Service zurückgreifen. Mit unseren Partnern bieten wir den Rund-um-die-Uhr-Tele-Notarzt-Service an.

Volle Integration-Schneller Einstieg

Um RescueLink in die spezifische IT-Infrastruktur eines Rettungsdienstes zu integrieren, arbeitet RescueLink mit weiteren Anwendungen zusammen. Für den Fall, dass der Rettungsdienst bereits eine Software für das digitale Einsatzprotokoll (ePCR) in Betrieb hat, tauscht RescueLink Informationen mit dieser Software aus und ist somit automatisch in die IT-Infrastruktur des Rettungsdienstes integriert. Andernfalls bedient RescueLink die Schnittstelle z.B. mit der Leitstellensoftware direkt.

Der Einstieg in eine umfassende Notfall-Telemedizin ist mit RescueLink denkbar einfach. Bereits die Nutzung eines Smartphones mit RescueLink, das mit mehreren SIM-Karten von unterschiedlichen Providern bestückt ist, ermöglicht es Anwendungsfälle sowohl in einem RTW als auch außerhalb des RTW mit einem System zu realisieren. Informationen über weitere Ausbaustufen mit erweitertem Funktionsumfang finden Sie als Download in unserer Broschüre.

Was wird im RTW benötigt?

  • Smartphone mit mehreren SIM-Karten von unterschiedlichen Providern
  • RescueLink für Kommunikation zwischen Notfallsanitäter und TNA
  • Defis die Daten zu einem Server schicken, können das Smartphone als Hotspot verwenden

  • festverbauter Bonding-Router im RTW bündelt alle verfügbaren Bandbreiten zu einem einzigen Datenstrom
  • Dach-Antenne mit leistungsstarkem Empfang
  • PTZ-Kamera (Pan-Tilt-Zoom) zur Fernsteuerung durch den TNA
  • Smartphone kann bei Bedarf durch ein Tablet ersetzt werden
  • im RTW fest verbautes RescueLink
  • Raummikrofon und Lautsprecher
  • am Bonding-Router angeschlossenes Satellitensystem, dadurch Netzabdeckung nahezu 100%

Was wird beim TNA benötigt?

TNA-Arbeitsplatz (auch Virtual-Emergency-Room-VER)

Getrennte Darstellungen der Informationen vom RTW auf mehreren  Bildschirmen:

  • Audio-visuelle sowie textuelle Kommunikation
  • Geräte-Daten in Echtzeit
  • Weitere Falldaten
  • Notarzt im Ausseneinsatz (NEF)
  • VER wird auf einem Tablett installiert
  • kompakte Darstellung aller Informationen auf einem Screen

Erfolgreiche Einsätze

Innovationsfondsprojekt TNA Bayern

 Das vom Innovationsfonds geförderte Projekt Telenotarzt Bayern wurde mit der RescueLink Software am Standort Straubing mit 21 RTW durchgeführt und erfolgreich 2019 abgeschlossen. Das Projektergebnis ist in Form eines Berichts verfügbar. Die Evaluation des Projektergebnisses führt zur Empfehlung des GBA, den Telenotarzt in Deutschland einzuführen.

TNA Münster

TNA Münster ist ein Pilotprojekt, das von der Firma ZOLL Medical mit der Feuerwehr der Stadt Münster koordiniert wird. GHC trägt bei dem Projekt mit der Telemedizinsoftware und dem unterbrechungsfreien Netzwerk zum Gelingen des Projekts maßgeblich bei.

Rettungsdienst MOL

 EFRE gefördertes Forschungsprojekt X-INTEGRAL in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst Märkisch-Oderland.

Noch Fragen? Melden Sie sich gern.